19.04.2016
Technische Helfer in der Abfohlbox
In der Regel braucht die tragende Stute für die Geburt keinerlei Hilfe, in fünf bis 20 Minuten ist es geschafft. Sollte die menschliche Hilfe dann doch erforderlich sein, ist es wichtig, dass der Mensch auch weiß, wann er wie stark in welche Richtung ziehen muss. Dabei ist es besonders wichtig, das Fohlen nicht einfach herauszuziehen, sondern im Takt der Wehen zu helfen. So werden die Bauchmuskeln der Stute unterstützt. Besonders schwere Stellen sind Kopf und Becken des Fohlens.
Einige Stuten fühlen sich durch die Anwesenheit von Menschen so massiv gestört, dass sie die Geburt herauszögern. Darum eignen sich elektronische Geburtsmelder oder Videoüberwachungen für die reibungslose Geburt.
Geburtsmelder: Der Geburtsmelder ist ein kleiner Sender, der an einem Bauchgurt oder Halfter an der Stute befestigt wird. Der Sender misst die Schweißproduktion und springt an, wenn sich die Stute in Seitenlage begibt. Einige Modelle werden sogar am Scheideneingang angenäht und reagieren auf die Vergrößerung der Vulvalippen. Der Sender übermittelt dann ein Signal an eine Empfängerstation oder ein festgelegtes Handy.
Schweißmesser: Das erste Schweißmessgerät wurde bereits 1977 auf den Markt gebracht. Es misst den Feuchtigkeitsgehalt im Fell. Schwitzen ist ein sicheres Zeichen für den Geburtsbeginn. Das Gerät wird mit einem Brustblatt und einem Deckengurt am Pferd befestigt. Ein Antennenkabel wird dabei an der rechten Halsseite, am Halsriemen entlang zum Widerrist geführt.
Herzfrequenzüberwachung: Es gibt Hersteller, die bieten Halter mit integrierter Herzfrequenz und Temperaturauswertung in Verbindung mit dem Bewegungsverhalten an. Hier bekommt der Züchter eine SMS, wenn die Geburt beginnt. Das Halfter bietet den Stuten einen hohen Tragekomfort und ermöglicht eine frühzeitige Überwachung.
Scheidenkontroll-System: Ein Sender und ein Magnet werden gegenüberliegend etwa drei bis vier Zentimeter tief in die Schamlippen der Stute eingenäht. Durch das Austreten der Fruchtblase werden diese voneinander getrennt und ein Signal gesendet. Der Züchter sollte sich bei diesem System in der Nähe aufhalten, da es nach der Signalauslösung in der Regel sehr schnell geht.
Videoüberwachung: Die Videoüberwachung gehört zu den beliebtesten Geburtsüberwachungssystemen. Jedoch hat sie einen großen Nachteil, der Monitor muss sehr engmaschig überwacht werden und das oft mehrere Nächte am Stück.
Bei Geräten, die den Schweiß als Geburtsindikator nutzen, ist zu beachten, dass sich das Schwitzen nach der Schmerzempfindlichkeit der Stuten richtet. Einige Stuten beginnen schon 30 Minuten vor der eigentlichen Geburt, andere erst fünf Minuten vorher. Geht der Züchter zu früh in den Stall, kann er den Geburtsvorgang stören und somit verzögern.
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