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"Ohne Huf kein Pferd"

12.08.2017

Back to the hooves

Von Eisenträgern und Barhufpflege

 

 

Ohne Huf kein Pferd: Diesen Ausspruch hat wohl jeder schon einmal gehört, aber so simpel er doch klingt, umso größere Wichtigkeit trägt er. Gesunde Hufe sind der Baustein für ein langes, gesundes und leistungsfähiges Pferdeleben. Die richtige Pflege und vor allem der richtige Hufschutz sind das A und O.

 

 

Je nach Haltungsform und Bodenbeschaffenheit können die Hufe stark variieren. Bereits im Fohlenalter wird die Hufgesundheit großgeschrieben – was hier versäumt wird, lässt sich nur schwer wieder richten. Bockkhufe oder Fehlstellungen könnten so bereits im Jungpferdealter vorgebeugt werden. Gerade die Pferdehufe sind ein breit diskutiertes Thema in der Pferdeszene. Früher stand es außer Frage sein Pferd beschlagen zu lassen – gerade auch, wenn es viel auf harten Untergrund läuft oder zum Springen auf Stollenlöcher angewiesen ist. Aber der Trend geht immer mehr in Richtung Barhuf und Hufschuh. Wo sind die Unterschiede? Was die Vor- und Nachteile? Worauf muss ich als Pferdebesitzer achten? ‚Back to the hooves‘ ist der neue Trend.

 

In der freien Wildbahn sind Pferde nicht auf einen Hufpfleger angewiesen, aber in freier Wildbahn leben unsere domestizierten Pferde auch nicht mehr. Durch die Haltung und die Aktivität wird bestimmt, wie gut sich ein Pferd die Hufe abläuft. Wie fast überall ist das Mittelmaß entscheidend: der Untergrund darf nicht zu nass und nicht zu trocken, nicht zu hart und nicht zu weich, nicht zu tief und nicht zu steinig sein. So einen optimal Zustand werden wir Pferdebesitzer kaum erreichen können und so ist es von Nöten, die Hufe in regelmäßigen Abständen von einem Experten bearbeiten zu lassen. Im Idealfall soll durch die Hufpflege und Aufbereitung lediglich der natürliche Abrieb imitiert werden. Um nachzuvollziehen, wie der ideale Huf geschaffen sein sollte, muss im ersten Schritt erst mal der Hufaufbau und dessen Funktion genauer betrachtet werden.

 

 

Fehlstellungen erkennen

 

 

Die Hufe sind vom Aufbau relativ kompliziert und bilden im besten Fall ein intaktes Zusammenspiel von Knochen, Knorpeln, Bändern, Sehnen und der empfindlichen Huflederhaut. Der einzige Knochen direkt im Huf ist das Hufbein, das im Normalfall eine dreieckige Form aufweist. Wenn das Hufbein nun auf einer ebenen Fläche aufliegt, werden alle Partien gleichmäßig belastet. Die optimale Winkelung des Hufbeins befindet sich im Bereich zwischen 45 und 55 Grad, was nicht zuletzt mit der unterschiedlichen Funktion von Vorder- und Hinterhuf zusammen hängt. Die Vorderhufe sind dabei flacher eingestellt, als die Hinterhufe, was auf die Schubeigenschaft der Hinterhand hinweist. Auch die Form von Vorder- und Hinterhuf sind bei einem gesunden Huf deutlich zu erkennen: Die Vorderhufe weisen eine runde Form auf, die Hinterhufe dagegen verlaufen leicht spitz zu. Das dient einer besseren Trittsicherheit und dem gleichmäßigeren Verteilen des Pferdegewichts, das zum Großteil auf der Vorhand lastet. Durch die steilere Stellung der Hinterhufe kann sich das Pferd besser nach vorne ‚abstoßen‘ und mehr Schubkraft entwickeln.

 

 

Ein gesundes Pferd steht mit dem Röhrbein senkrecht zum Boden. Sind hiervon Abweichungen zu erkennen, lässt es bereits darauf schließen, dass das Pferd eine Fehlstellung oder bereits Schmerzen im Bereich des Hufes hat – es versucht den schmerzenden Bereich durch die neue Stellung zu schonen. Der Gelenkkomplex des Hufes besteht aus dem Schleimbeutel und dem Strahlbein, der als Umlenkrolle für die tiefe Beugesehen fungiert. Dieser Komplex wird auch als Hufrolle bezeichnet. Die Huflederhaut befindet sich zwischen der toten Hornschicht, auch Hufkapsel genannt, und dem innenliegenden Komplex des Hufes. Die Huflederhaut ist stark durchblutet und versorgt den Huf mit Nährstoffen und dient gleichzeitig zum Abtransportieren von Giftstoffen. Die Hufkapsel lässt sich noch einmal in die Weich- und Hartteile unterscheiden. Weichteile sind hierbei der Ballen und der Strahl, die als Wasserspeicher und Dämpfung fungieren. Die weiße Linie dient als Bindeglied zwischen Hufsohle und Hufwand. Betrachten wir den Huf genauer, so sind die Hufwände bei einem gesunden Huf leicht erhaben – dies ist der Tragerand, der verhindert, dass das Pferdegewicht auf den Weichteilen, wie dem Ballen oder dem Strahl lastet. Wer denkt, dass ein Huf ein starrer Komplex ist, liegt weit daneben. Der so genannte Hufmechanismus beschreibt die flexible Reaktion der Hufe auf Belastung. Durch das Dehnen und Zusammenziehen optimiert das Pferd seine Trittsicherheit und gewährleistet zusätzlich die stetige Durchblutung des Hufes. Bei einem gesunden Huf befinden sich alle Hufbestandteile im Einklang und sorgen letztlich für die korrekte und stabile Stellung des Hufbeins  - nur so kann eine gleichmäßige Gewichtsverteilung gewährleistet werden und der Bewegungsapparat des Pferdes bleibt lange erhalten und gesund.

 

 

Der Hufmechanismus

 

Heutzutage ist es gang und gäbe, sein Pferd beschlagen zu lassen – ungeachtet des Zwecks, für welchen es gedacht ist. Das Erhalten der Elastizität der Hornkapsel (Hufmechanismus) sollte immer vorrangiger Betrachtungspunkt jeder Hufbearbeitung sein, um die Beweglichkeit des Hufes nicht einzuschränken, sondern im besten Fall zu fördern. Die wichtigste Hufkorrektur erfolgt bereits im Fohlenalter von wenigen Wochen. Durch Fehlstellungen können Fehlbelastungen entstehen und die gesunde Entwicklung des Fohlens beeinträchtigen. Der Soll-Zustand eines Hufes und des Bewegungsapparates kommt in der Natur nur äußerst selten vor, deswegen gilt, die Hufe des Pferdes nicht „immer zu 100 % gerade zu stellen, sondern um eine für den Einzelfall ideale Gliedmaßenstellung zu erreichen, und das ist nicht immer eine gerade Linie“, resümiert Hufschmiedemeister Uwe Lukas.

 

Hufpflege

 

Evolutionsbedingt ist der Huf so geschaffen, dass er sich in Wachstum, Abnutzung und Feuchtigkeit selbst reguliert. Erst die Nutzung als Reit- und Kutschpferd machen eine Hufbearbeitung notwendig. Das Beschlagen und die Pflege von Barhufen sollte immer von einem Fachmann ausgeführt werden. Das Hufhorn wächst im Durchschnitt sechs bis acht Millimeter pro Monat – so kommt auch das Hufpflegeintervall von sechs bis acht Wochen zu Stande. Gerade bei beschlagenen Pferden, sollten die Intervalle penibel beibehalten werden, da das Eisen nicht mit-, sondern einwächst. Diese Regelung gilt auch für Barhufer, da zu lange Zeitintervalle auch immer ein extremeres Ausschneiden bedingen, was eine Statikveränderung des Bewegungsapparates mit sich bringt. Die Intensität der Hufpflege durch den Besitzer richtet sich ganz nach den Haltungsbedingungen der Pferde und der Beschaffenheit des Hufes. Strahl, Strahlfurchen und Sohlen sollten täglich von eingekeiltem Schmutz und Dreck befreit werden, da Kot und Urin die Fäulnisbildung begünstigen, auch ein matschiger Paddock ist der ideale Nährboden für Bakterien. Natürlichkeit, aber auch Hygiene sind die Stichworte zur optimalen Gesunderhaltung der Pferdehufe.

Mit der richtigen und regelmäßigen Hufpflege ist tendenziell jeder Huf gegen die äußeren Einflüsse gewappnet und auf einen Beschlag kann verzichtet werden. Gerade auch bei beschlagenen Pferden ist die korrekte Reinigung und Pflege unerlässlich, da sich besonders hierbei Schmutzpartikel festsetzen können.

 

Warum Hufschutz?

 

Wenn das Pferd nur selten oder unregelmäßig gearbeitet wird und zudem in idealen Haltungsbedingungen untergebracht ist, ist ein Hufschutz meist überflüssig. Durch das Reitergewicht oder aktivem Pferdesport wächst der Huf jedoch meist langsamer nach, als er abgerieben wird – ein Ungleichgewicht entsteht, das korrigiert werden muss. Aber auch hierbei gilt: die richtige Pflege macht den Huf! Wer viel reitet und das Pferd vor allem auf hartem Untergrund bewegt, sollte auf guten Hufschutz setzen. Entgegen der weitläufigen Meinung, kann ein Pferd getrost auch nur zu den Zeiten erhöhter Anforderung Beschlagen werden, danach kann wieder auf Barhuf gesetzt werden.

Evolutionstechnisch haben sich die Hufe der einzelnen Pferderassen speziell an deren Umgebung angepasst, so sind Hufe von Pferden, die sich hauptsächlich auf weichem, feuchten Untergrund bewegen und aufgewachsen sind, meist flacher und breiter gestellt. Nehmen wir nun diese Pferderassen und überführen sie in trockenere Regionen, entsprechen die Hufe nicht mehr den Anforderungen. Es dauert sehr lange, die Pferde und vor allem die Hufe an die neue Umgebung zu gewöhnen und manchmal ist ein Hufschutz unumgänglich, um die Gesunderhaltung zu gewährleisten. Prinzipiell auf Hufschutz zu verzichten ist die falsche Herangehensweise. Je nach Anforderungen und Beschaffenheit des Hufes, muss entschieden werden.

 

Hufschutz, aber welcher?

 

Mittlerweile ist die moderne Huftechnik weit davon ab, nur noch zwischen Barhuf oder Eisen zu wählen. Ein neuer Trend geht ganz klar in die Richtung Hufschuh, der den Hufmechanismus und das naturnahe Hufwachstum aber nicht beeinträchtigt. Die heutige Technologie und Entwicklung ermöglicht eine passgenaue Form und auch genug Polsterung, um ein Scheuern am Kronenrand oder in der Fesselbeuge zu verhindern. Wie auch beim Beschlagen oder beim Barhufbearbeiten sollte auch bei den Hufschuhen auf gute Qualität und vor allem Passgenauigkeit geachtet werden. Hufschuhe sind bereits erfolgreich im Distanzsport erprobt und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Prinzipiell sollte die Entscheidung zum geeigneten Hufschutz oder Barhuf nicht nach persönlichen Vorlieben getroffen werden, sondern nach den individuellen Bedürfnissen des Pferdes. Sind die Hufe beispielsweise besonders spröde und rissig, können traditionell genagelte Eisen die Hufqualität noch mehr beeinträchtigen. Bei Fehlstellungen oder Huferkrankungen sind in einigen Fällen Hufeisen oder auch Spezialbeschläge absolut erforderlich. Hufschuhe sind allerdings für all diejenigen eine gute Alternative, die ihre Pferde nur selten oder wenig reiten und der Pferdehuf gesund und robust ist. Grundsätzlich lässt sich für jedes Pferd der passende Hufschuh finden und anpassen, die Hilfe eines Fachmannes ist aber, wie beim Beschlagen auch, unersetzlich.

Zu den renommiertesten Herstellern von Hufschuhen zählen Renegade und Marquis. Gerade beim Hufschutz sollte hohe Qualität und vor allem Passgenauigkeit großgeschrieben werden. Für besondere Furore haben in der letzten Zeit auch die Megasus Horserunners gesorgt. Das innovative Konzept aus Österreich legt besonderen Wert auf den Komfort für Pferd und Reiter. Die Hufschuhe können mit wenigen Handgriffen durch ein Clip-System perfekt an den Huf angepasst und befestigt werden.

 

Vor- und Nachteile

 

Hufschuhe bieten genügend Schutz vor übermäßiger Abnutzung, ohne die Statik des Hufes durch Nägel zu gefährden. Viele Modelle sind bereits so konzipiert, dass sie auch den empfindlichen Ballen und Fesselbereich vor Verletzungen schützen. Die korrekte Anpassung ist das A und O der Hufschuhe – Sitzen sie nicht passgenau, kann es schnell zu Scheuerstellen kommen und das Pferd hat in den rutschenden Schuhen nicht mehr halt, sondern weniger. Die Benutzung der Hufschuhe kann tatsächlich an den Bedarf angepasst werden und bleibt in der übrigen Zeit so naturnah wie möglich. Ohne feste Intervalle, die bei Hufeisen nötig sind, kann der Huf immer dann bearbeitet werden, wenn es nötig ist, falls der natürliche Abrieb sich mit dem Wachstum nicht mehr die Waage hält. Einen weiteren großen Vorteil genießen Hufschuhe im Winter: Es kommt zu keinem Aufstollen des Schnees mehr und das Pferd behält einen immer noch ausreichenden Grip, um nicht zu rutschen. Auch das Verletzungsrisiko im Offenstall oder auf der Weide wird dezimiert, da Tritte durch Barhufer vergleichsweise deutlich weniger Druck freisetzen, als solche von beschlagenen Pferden. Durch Eisen oder andere Beschläge verändert sich auch das naturnahe ‚abrollen‘ der Hufe. Durch einen Beschlag wächst der Huf quasi in die Höhe und der Abrieb erfolgt weitestgehend an den Trachten. So wird der Hufe im Laufe der Zeit immer länger und flacher und das Verhältnis vom Hufbein zum Boden ändert sich. Die Suche nach den passenden Hufschuhen kann unter Umständen aber sehr langwierig und auch kostenintensiv werden, da sie optimalerweise durch einen Fachmann angepasst werden sollten. Auch bei Hufproblemen oder Fehlstellungen können Hufschuhe den Pferden keine Verbesserung bringen, da sie lediglich als Schutz vor zu extremen Abrieb dienen. Auch können sich Hufschuhe nicht an neue Gegebenheiten der Hufe anpassen, falls einmal ein radikaleres Ausschneiden von Nöten ist. Unter Umständen wird in solchen Fällen noch ein weiteres Paar Hufschuhe nötig sein.

 

Umstellung auf Barhuf

 

Der weit verbreitete Irrglaube „Einmal beschlagen, immer beschlagen“ hält sich hartnäckig. Jedes Pferd kann zum Barhufer umgestellt werden, so lange Hufprobleme oder Fehlstellungen nicht eines normalen Beschlags bedürfen. Auch Kutschpferde können durchaus auf Hufeisen verzichten, wenn geeignete Hufschuhe vorhanden sind. Auch wäre es denkbar die Hufe nur in den Zeiten der erhöhten Belastung zu beschlagen und ansonsten Barhuf belassen. Werden die Eisen abgenommen, sollte der Barhuf behutsam an die neue Situation angepasst und nicht radikal neu geformt werden. Kürzere Intervalle der Hufbearbeitung haben sich als durchaus positiv erwiesen, um die Umstellung von Eisen auf Barhuf dem Pferd so angenehm, wie möglich zu machen.

Nach der Abnahme laufen die meisten Pferden zunächst fühlig. Durch die Hufeisen wurden die Hufe quasi ‚geschont‘ – sie sind nicht mehr direkt mit dem Boden in Berührung gekommen und konnten ohne viel Acht auch über Stock und Stein laufen. Ein Barhufer nimmt den Boden und die Bodenbeschaffenheit viel intensiver wahr. Mit genügend Zeit und Gewöhnung passt sich das Pferd an die neue Situation an. Die Nutzung als Reit- oder Fahrpferd sollte in dieser Phase der Umstellung hinten angestellt werden. Am besten eignet sich eine große Weide mit vielen unterschiedlichen Bodenbelägen, an die sich das Pferd selbst herantasten kann. Im Durchschnitt erneuert sich ein Huf in ca. neun Monaten. Wie lange die Umstellung von Eisen auf Barhuf letztlich dauert, hängt ganz von der jeweiligen Hufqualität und dem individuellen Pferd ab. Lorella Joschko

 

 

„Hufpflege ist der Einsatz, den der Mensch als Nutzer des Pferdes zur Gesunderhaltung aufbringen muss, weil er durch die Domestizierung und Haltung die natürlichen Bedingungen extrem verändert hat.“

Hufschmiedemeister Uwe Lukas

 

 

Erste Hilfe bei Hufverletzungen

Ballentritt – Eine Verletzung des Ballens tritt meist an der Vorhand auf, wenn das Pferd mit der Hinterhand zu weit unter den Schwerpunkt tritt. Ballenverletzungen an den hinteren Gliedmaßen sind typisch für das Abteilungsreiten. Das lose Horn sollte bis zum gesunden Horn entfernt werden. Anschließend wird die Wunde mit desinfizierenden Mitteln gereinigt und ein Wundverband mit jodhaltigen Salben angelegt.

Kronentritt – Mit einem Kronentritt geht meist auch eine Saumbandverletzung einher. Besonders wichtig ist das Desinfizieren und Reinigen der Wunde.

Nageltritt – Spitze Gegenstände, aber auch kleine Steichen können bei mangelnder Pflege leicht übersehen werden und können sogar den tiefer liegenden Hufkomplex erreichen. Befindet sich der Gegenstand noch im Huf, sollte immer zuerst der Tierarzt konsultiert werden. Hufgeschwüre, Abszesse, Entzündungen und Infektionen können die Folge sein und müssen unbedingt fachmännisch behandelt werden.

Strahlfäule -  Strahlfäule ist die häufigste Huferkrankung bei Pferden. Grund sind meist mangelnde Stallhygiene und Vernachlässigung der Hufpflege. Das kranke Gewebe sollte von einem Fachmann entfernt werden. Der Fokus der Nachbehandlung liegt auf der Hufhygiene und geeigneten Pflegemitteln, die dem Huf helfen, zu heilen. Matschige Ausläufe, aber auch zu häufiges Abspritzen und anhaltende Feuchtigkeit können die Hufgesundheit beeinträchtigen. Gerade beim Abspritzen eignet sich auch spezieller Hufschutz, der die Hufe und vor allem den empfindlichen Fesselbereich vor der Feuchtigkeit schützt. Bewährt hat sich hier speziell der Hufmantel von Kieffer, der durch seine Neoprenschicht gezielt vor Nässe und Feuchtigkeit schützt.

Unterstützung der Hufqualität – Viele der Zusatzpräparate zur Unterstützung der Hufqualität sind umstritten. Theoretisch reguliert der Huf seinen Feuchtigkeitshaushalt selber, zusätzliches Wässern der Hufe bedingt eine weitere Austrocknung noch zusätzlich. Nach dem Wässern sollte deshalb immer ein dünner Film Hufbalsam aufgetragen werden, der dem Wasserverlust entgegenwirken kann. Auch alleiniges fetten und ölen von trockenen Hufen trägt der Austrocknung noch zusätzlich bei. Meist genügt es schon, das Pferd öfter in den frühen Morgenstunden bereits auf die Weide zu stellen, wenn das Gras vom Tau noch feucht ist. Beschlagene Pferdehufe brauchen entgegen der weitläufigen Meinung noch mehr Pflege als Barhufer, gerade, wenn der Huf zum Ausbrechen neigt. Auch die Fütterung von Biotin kann die Hornqualität positiv begünstigen, sollte aber nur in Zeiten des tatsächlichen Bedarfs gefüttert werden.

 

 

 

 

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