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Pferd versucht ein Weidetor mit dem Huf zu öffnen
Fotos: Zachrau

19.03.2014

Stalluntugenden

Wenn Pferde um Hilfe rufen

Pferde leiden stumm, heißt es. Sie schreien nicht vor Schmerzen, sie stöhnen höchstens unter extremer Belastung. Und doch können auch Pferde laut und deutlich um Hilfe rufen: Ihr Verhalten verrät uns viel über den Leidensdruck, unter dem sie stehen. Das zeigt sich besonders deutlich an den sogenannten Stalluntugenden.

Was Worte verraten

Es ist bezeichnend, dass wir Verhaltensweise wie Koppen, Weben, Boxenlaufen oder auch Holzannagen (Stangenbeißen) als „Untugenden“ benennen. Tatsächlich sind diese zwanghaften Verhaltensformen unerwünscht, gelten sie doch – obwohl die Diskussion diesbezüglich noch nicht abgeschlossen ist – häufig als gesundheitsgefährdend, bringen unnötige Unruhe in den Stall oder sind auch ganz einfach ruinös für die Stallbauten, wenn das Pferd etwa alles Holz in seiner Reichweite annagt.
Dieses unerwünschte Verhalten wird durch den Begriff „Untugend“ dem Pferd angelastet. Es funktioniert nicht wie gewollt, es benimmt sich schlecht. In dieser Benennung ist eine klare Wertung enthalten, der Schuldige ist identifiziert: Brave Pferde machen so etwas nicht!
Objektiv betrachtet sieht die Realität anders aus. Das Pferd benimmt sich nicht gut oder schlecht, es verhält sich ganz einfach so, wie es seinem Wesen entspricht und wie es aus der Situation heraus handeln kann. Stalluntugenden treten vor allem dann zu Tage, wenn das Pferd seine ihm angeborenen Bedürfnisse nicht ausleben kann, wenn ein entsprechender Triebstau eintritt und die Stereotypie – das Koppen, das Weben – den entstandenen Druck abbaut und dem Pferd so Erleichterung verschafft. Unter weitgehend artgerecht gehaltenen Pferden finden sich diese Verhaltensstörungen nur in Ausnahmefällen.

Das Koppen

Beim Koppen schluckt das Pferd Luft. Dabei entsteht ein typisches dumpfes Geräusch, der Kopperton. Die untere Halsmuskulatur wird angespannt und zieht den Kehlkopf nach unten, so dass Luft in die Speiseröhre strömen kann. Allerdings wird nur ein kleiner Teil dieser Luft tatsächlich abgeschluckt. Die „Krippensetzer“ setzen zum Koppen die Zähne auf einer festen Kante auf, während „Freikopper“ die schwierige Kunst beherrschen, Luft ohne Zuhilfenahme äußerer Hilfsmittel abzuschlucken. Vor allem bei Freikoppern wird die entsprechende Muskulatur im Laufe der Zeit deutlich stärker und verdickt sich.
Das Koppen ist von vielen Pferdehaltern besonders gefürchtet. Es kann tatsächlich schwierig werden, einen passenden Einstellplatz für ein koppendes Pferd zu finden: Hartnäckig hält sich die Befürchtung, dass ein Kopper andere Pferde sozusagen anstecken kann – es wird vermutet, dass Pferde sich dieses Verhalten voneinander abschauen können. Zweifelsfrei bewiesen ist diese Theorie jedoch bis heute nicht.
Umstritten ist ebenfalls, ob das Koppen zu vermehrten Koliken führt, was lange Zeit vermutet wurde. Doch unabhängig davon, ob diese Verhaltensstörung nun tatsächlich ansteckend ist oder nicht, gesundheitsgefährdend ist oder nicht: Da diese Zusammenhänge zumindest in den Köpfen der Pferdebesitzer häufig fest verankert sind, sinkt der Wert eines koppenden Pferdes ganz beträchtlich.

Ursachen:
An erster Stelle muss hier wie bei allen stereotypen Verhaltensstörungen eine nicht artgerechte Haltung und auch Fütterung genannt werden. Gerade beim Koppen hat sich jedoch auch gezeigt, dass eine erbliche Disposition eine durchaus nennenswerte Rolle spielen kann. Die Veranlagung zum Koppen kann tatsächlich vererbt werden. Die betroffenen Pferde koppen teilweise sogar ohne erkennbare äußere Ursachen. Dennoch hat auch in diesen Fällen die Haltungsform generell einen wichtigen Anteil. Es hat sich gezeigt, dass das Koppen eine deutlich erkennbare beruhigende und entspannende Wirkung auf das Pferd hat: So sinkt beim Koppen beispielsweise die Herzfrequenz merklich ab.

Therapie:
Eine bekannte Maßnahme ist der Kopperriemen, der engangliegend am Genick verschnallt wird. Dadurch soll die Kopper-Muskulatur blockiert und in ihrer Funktion eingeschränkt werden. Bei Krippensetzern sollen Maulkörbe das Aufsetzen der Zähne verhindern. Drastisch greifen operative Maßnahmen in die entsprechende Muskulatur ein.
Werden Pferde jedoch am Koppen gehindert, ohne dass die Ursachen behoben werden, zeigt sich deutlich vermehrter Stress.
Leider erweist sich diese Verhaltensstörung in den meisten Fällen als irreversibel: Hat ein Pferd einmal begonnen zu koppen, wird es dieses Verhalten in den meisten Fällen auch dann weiterhin zeigen, wenn die äußeren Umstände optimiert wurden. Die Haltungsumstellung ist nichtsdestotrotz unverzichtbar, um den Leidensdruck des Pferdes zu mindern – in Bezug auf das Koppen selbst hilft aber tatsächlich nur Vorbeugung.


Koppendes Pferd
Koppen geht auch auf Gummibändern

Das Weben und Boxenlaufen

Diese Verhaltensstörungen äußern sich in stereotypen Bewegungsmustern. Beim Weben schaukelt das Pferd auf den Vorderbeinen gleichmäßig schwankend hin und her; beim Boxenlaufen läuft es in dem engen Raum der Box im Kreis herum.
Auch Weber und Boxenläufer sind in vielen Ställen unbeliebt oder sogar gänzlich unerwünscht. Das liegt vor allem daran, dass die betroffenen Pferde sehr viel Unruhe in einen Stall bringen können und so dazu beitragen, den allgemeinen Stress-Level auch für die anderen Pferde deutlich zu erhöhen.
Immer wieder wurde vermutet, dass das Weben schädliche Auswirkungen auf die Belastbarkeit der Gliedmaßen hat. Neuere Untersuchungen haben jedoch keinen solchen Zusammenhang belegen können. Ein endgültiger Beweis steht somit noch aus. Es scheint allerdings, dass gerade das Boxenlaufen durchaus zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit im Sport führen kann.

Ursachen:
Auch hier geht die Blickrichtung vor allem auf die Haltung und Fütterung des Pferdes. Pferde als Lauf- und Fluchttiere haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang, der sich nicht in einzelnen Phasen schneller und intensiver Bewegung, wie sie etwa beim Training unter dem Sattel stattfindet, erschöpft, sondern in der Hauptsache tatsächlich bei der Futteraufnahme mit dem ruhigen Weideschritt ausgelebt wird. Dieser Drang wird in der Box komplett unterdrückt. Hinzu kommen Langeweile, mangelnde Außenreize und Einsamkeit als auslösende Momente.

Therapie:
Im Gegensatz zum Koppen kann das Weben und Boxenlaufen durch eine Haltungsumstellung meistens behoben werden. Weidegang mit freier Bewegung und pferdegerechter Futteraufnahme ist die beste Therapie.

Das Holzannagen

Manche Pferde machen sich scheinbar ein Hobby daraus: Das Annagen von allem, was nicht niet- und nagelfest ist, lässt sich bei vielen Pferden beobachten, und ebenso viele Ställe legen mit zahlreichen Zahnspuren ein beredtes Zeugnis davon ab. Das ist einerseits lästig, kann andererseits aber auch gefährlich werden, wenn stützende oder tragende Elemente betroffen sind.

Ursachen:
In diesem Fall lässt sich kein enger Zusammenhang zwischen Boxenhaltung und Verhaltensstörung aufzeigen. Tatsächlich zeigen auch im Offenstall lebende Pferde häufig die Tendenz zum Holzannagen. So rückt in diesem Zusammenhang vor allem die Fütterung in den Fokus.
Einerseits geht es hier ganz einfach um die Dauer der Futteraufnahme. In der Natur verbringen Pferde einen Großteil des Tages mit Fressen und Kauen. Vor allem Kraftfutter deckt jedoch den Energie- und Nährstoffbedarf des Pferdes in kurzer Zeit, so dass dieses Kaubedürfnis des Pferdes kaum erfüllt wird. Freilebende Pferde nagen ebenfalls Zweige und Baumrinden an, die sie durchaus verwerten können. So sucht sich das Pferd ganz einfach die einzige Fressquelle, die ihm zur Verfügung steht.
Darüber hinaus wird häufig ein Mangel an Mineralstoffen als Ursache für exzessives Holzannagen vermutet. Tatsächlich scheint jedoch eher ein Rohfasermangel dieses Verhalten zu begünstigen. Dies geht Hand in Hand mit dem Zeitfaktor bei der Fütterung: Rohfaser wird vor allem durch Raufuttergaben zur Verfügung gestellt, die zugleich deutlich längere Fresszeiten und so auch vermehrtes Kauen mit sich bringen.

Therapie:
Die wichtigste Maßnahme besteht darin, die Fresszeiten zu verlängern und ausreichend Rohfaser zur Verfügung zu stellen. In der Konsequenz bedeutet dies, dass Raufutter immer den Großteil der Futterration ausmachen muss. Häufig sind die Kraftfuttergaben unnötig hoch: Nur Leistungssportler haben im Normalfall wirklich einen so hohen Energiebedarf, dass große Kraftfuttermengen bei der Rationsbemessung tatsächlich sinnvoll sind.
Darüber hinaus können die Fresszeiten durch relativ unaufwendige Maßnahmen verlängert werden. Engmaschige Heunetze beispielsweise erschweren dem Pferd die Futteraufnahme, so dass es für die gleiche Menge Heu mehr Fresszeit benötigt als bei freiem Zugang zum Futter. Diese Netze müssen allerdings sorgfältig so befestigt werden, dass das Pferd auch bei leerem Netz weder hineintreten noch sich mit dem Kopf darin verwickeln kann.
Füllt man ein solches Heunetz mit einem Gemisch aus Heu und Stroh, verlängert sich die Fresszeit um ein Weiteres.
Erlaubte Hölzer lenken das Pferd vom Stallaufbau ab: Ungiftige Äste und Zweige als Knabbereien bieten ungefährliche Beschäftigung.
Als zusätzliche Schutzmaßnahme können die vorhandenen Holzaufbauten im Stall so behandelt werden, dass sie dem Pferd ganz einfach nicht mehr schmecken. Der Markt bietet diverse Produkte an, die den Appetit auf Holz verderben sollen. Solche Behandlungen mit entsprechenden Pasten oder Sprays müssen allerdings regelmäßig wiederholt werden.

Vorbeugung

Ein artgerechtes Umfeld beugt allen diesen Verhaltensstörungen beim Pferd vor. Dazu gehören die üblichen Forderungen: Gesellschaft, freie Bewegung, Licht und Luft. Das beginnt schon bei der Aufzucht des Fohlens: Geburtstermine sollten nach Möglichkeit so gelegt werden, dass das Fohlen im Frühjahr auf die Welt kommt, wenn die Witterung Weidegang im Freien erlaubt. Bei Jungpferden, die in Boxen oder auch in geschlossenen Laufställen aufgezogen werden, entwickeln sich häufiger Stereotypien als bei ihren Artgenossen, die ihre Jugend auf der Weide und in Ausläufen verbringen.
Auch beim erwachsenen Pferd ist die Haltung in der Gruppe, im Offenstall und/oder auf der Weide die beste Vorbeugung. Bei Stallhaltung hat sich gezeigt, dass Pferde umso weniger zu Verhaltensstörungen neigen, je intensiver sie bewegt und trainiert werden. Es gilt: Je weniger Zeit ein Pferd in der Box verbringt, desto geringer ist das Risiko von Verhaltensstörungen.
Dem Weben lässt sich in der Box darüber hinaus dadurch vorbeugen, dass die trennenden Gitter zwischen den Boxen entfernt werden.
Pferde sind Grasfresser und als solche von der Natur aus auf eine langsame, langandauernde Futteraufnahme programmiert. Möglichst lange Fresszeiten sind daher eine wichtige vorbeugende Maßnahme. Dazu ist es wichtig, dass die Futterration hauptsächlich auf ausreichende Raufuttergaben abgestimmt wird.
Steht Raufutter bzw. Grünfutter auf der Weide ad libitum, also unbegrenzt, zur Verfügung, kann das Pferd seinem Fress- und Kaubedürfnis jederzeit nachkommen. Das beugt auch Langeweile vor. So hat sich beispielsweise auch gezeigt, dass die Einstreu mit Stroh im Hinblick auf das Risiko von Verhaltensstörungen eher zu empfehlen ist als die Einstreu mit nicht-fressbaren Materialien wie etwa Spänen, da die Pferde hier auch in der Einstreu etwas zu knabbern finden.
Generell wird empfohlen, portioniertes Futter auf möglichst viele Portionen pro Tag zu verteilen. Mindestens fünfmal täglich sollte idealerweise Futter vorgelegt werden.

Keinesfalls darf eine solche „Stalluntugend“ als Fehlverhalten interpretiert werden. Vielmehr müssen wir sie als das ansehen, was sie ist: ein Hilferuf des Pferdes.

 

Autor: Britta Schön

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