25.08.2015
Stressfreier Absetzen
Vielerorts steht der erste große Einschnitt in den noch jungen Pferdeleben bevor: Die Fohlen werden von ihren Müttern getrennt. Damit die Entwöhnung für Mutter und Nachwuchs möglichst sanft von statten geht und das Jungpferd optimal in sein neues Leben startet, gilt es, einiges zu beachten.
Das Prozedere ist in vielen Ställen das gleiche: Wenn das Fohlen nicht mehr auf die nährhafte Muttermilch angewiesen ist, wird es von seiner Mutter getrennt. Während das Abnabeln von der Stute in der freien Natur üblicherweise so lange dauert, bis im neuen Jahr das Geschwisterchen zur Welt kommt, es also bis zu zwölf Monate an ihrer Seite bleibt, entscheiden sich viele Züchter nach sechs Monaten für eine Trennung. Diese dient vor allem dem Schutz der Mutter: An vielen Stuten zehrt das Säugen so sehr, dass sie immer mehr abmagern. Darüber hinaus sind Zuchtstuten zumeist schon wieder tragend und sollen sich vor der nächsten Geburt ausreichend erholen können.
Trennung nach sechs Monaten
Üblicherweise geschieht das Absetzen von jetzt auf gleich – Stute und Fohlen werden möglichst außer Hörweite voneinander untergebracht und das optimalerweise in neuen Herden. So soll ihnen der Trennungsschmerz erleichtert werden. Interessant in diesem Zusammenhang sind verschiedene Studien, die sich mit dem Thema Absetzen sowie dem Grad des dadurch entstehenden Stresses beschäftigen. So fanden Forscher vom Graf Lehndorff Institut für Pferdewissenschaften, einer gemeinsamen Forschungseinrichtung der Veterinärmedizinischen Universität Wien und des Staatsgestüts des deutschen Bundeslandes Brandenburg in Neustadt (Dosse), heraus, dass die Entwöhnung von der Mutter extremen Stress für die Fohlen bedeutet, egal, auf welche Weise die Trennung von der Mutter passiert. Das liegt vor allem daran, dass das Absetzen zumeist von jetzt auf gleich passiert und es nicht, wie in der Natur, eine Entwöhnungsphase gibt. Das bedeutet, dass den Fohlen mit einem Mal nicht nur ihre wichtigste Nahrungsquelle, sondern auch der mütterliche Schutz fehlt.
Den ganzen Artikel können Sie in unserer Ausgabe 3/15 lesen.
Autor: Andrea Zachrau
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